Rechtes Gedankengut
In der heutigen Zeit, wo jeder, der sich kritisch äußert sofort in die rechte Ecke gestellt wird, habe ich mir mal Gedanken gemacht über den Begriff „rechts“ in der Politik. Was ist denn eigentlich rechts? Was ist rechtes Gedankengut?
Wenn ich das höre, fühle ich mich immer gleich auf eine Stufe mit den Unbelehrbaren aus dem 3. Reich gestellt. Da sehe ich mich aber nicht, denn im Grundsatz finde ich Vielfalt gut und meine, daß Kulturen voneinander lernen können und sich gegenseitig bereichern.
Ich habe versucht die Frage, was „rechts“ zur recherchieren. das ist aber nicht so leicht, darauf eine vernünftige Antwort zu erhalten. Meistens findet man nur schwammige Aussagen über Meinungen und Einstellungen, die Andere diesem Spektrum zuordnen, aber eine sinnvolle Definition ist nicht leicht zu finden.
Die Einteilung des politischen und sozialen Lebens in den Kategorien von „rechts“ und „links“ erfolgt seit der Französischen Revolution. Was ist rechts? Oder links? Sofort fallen einem Eigenschaften ein, die man diesen politischen Schlagworten zuordnet. Links – das ist pazifistisch, hedonistisch, wachstumskritisch, radikaldemokratisch. Und rechts? Das muss ja dann das Gegenteil sein. Kurz definiert: Rechte = wollen möglichst nichts verändern, sich selbst schützen, nationalistisch, konservativ. und links ist = liberal, sind offener der Welt gegenüber.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der französischen Nationalversammlung saßen „die Linken“, dass waren die, die meinten, dass der Staat wichtiger ist als der einzelne Mensch links und „die Rechten“ die meinten, dass der einzelne Mensch wichtiger ist als der Staat rechts. Im Extremfall regelt bei den linken der Staat das Gesamte Leben – von der Wiege bis zum Grabe- und der einzelne Mensch hat sich den Zielen des Gemeinwohls (Staat) unterzuordnen. Im Extremfall der Rechten bestimmt die Summe der einzelnen Meinungen die Tätigkeit des Staates, oder manche gehen sogar soweit, dass sie sagen die Anarchie ist das Ziel der Rechten (Jeder Mensch kennt seine Rechte und Pflichten und hält sie auch ein).
Wenn ich mir das Ganze mit den „Definitionen“ jetzt so betrachte, dann will ich definitiv nicht „links“ sein, denn daß mir der Staat alles vorschreibt, was ich zu tun und zu denken habe, das ist nicht meins. Dafür habe ich zu viel eigenes Hirn. Ich möchte mich nicht grundsätzlich dem Gemeinwohl unterordnen, denn Ich habe nur ein Leben und in dem müssen auch meine Wünsche und Ziele zum tragen kommen können.
Aber auch Anarchie ist keine Lösung für mich. Es muß ein gewisses Mittelmaß geben. Die grundlegenden Dinge sollten schon staatlich und für alle verbindlich geregelt sein, aber der Einzelne sollte auch genügend Individualität entfalten können. Vor allem sollte man bei staatlichen Regelungen öfter auf den Einzelfall schauen und nicht immer alle Menschen in einer Situation über einen Kamm scheren.
Meine Lebenseinstellung ist schon eher konservativ. Ich befürworte die Erhaltung von Traditionen und nationalen Besonderheiten. Das steht aber nicht dem entgegen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und zu sehen, daß es auch andere Kulturen mit anderen Werten gibt und diese zu tolerieren. Ich bekomme Probleme an der Stelle, wo mir diese Toleranz aufgezwungen werden soll, es so weit geht, daß ich meine Werte hinter den Werten andere Kulturen zurückstellen soll. Da frage ich mich warum? Wenn ich andere Kulturen tolerieren soll und will, dann darf ich das auch umgekehrt erwarten. Wenn ich mich in einen anderen Kulturkreis bewege (in andere Länder reise), dann werde ich mich auch an deren Werte halten, das erwarte ich aber auch umgekehrt. Nichts spricht dagegen, voneinander zu lernen und nach und nach auch Werte anderer Kulturen, den eigenen hinzuzufügen, wenn man sich damit identifizieren kann, aber eine verordnete Toleranz oder sogar Übernahme solcher Werte kann und will ich nicht akzeptieren.
Deshalb nennt mich gerne „rechts“, denn die derzeitige Politik unserer Regierung und die herrschende „Willkommenskultur“ kann ich in der Form nicht gut heißen. Das heißt aber nicht, daß ich gegen humanitäre Hilfe und das gewähren von Asyl bin, es heißt, in vernünftigem Umfang und in beherrschbarer Form. So wie das derzeit abläuft, ist es weder für die „Flüchtlinge“ gut und hilfreich noch für die Bevölkerung akzeptabel.
Rechts heißt nicht rechtsradikal und auch nicht, daß man den „Werten“ des Nationalsozialimus hinterher läuft. Rechts heißt, daß man eine kulturelle Identität besitzt und diese auch nicht dem „Multikulti“ unterordnen möchte. Daran kann ich nichts Verwerfliches sehen. Wer meine Lebenseinstellung nicht zumindest tolerieren möchte, der muss mit mir keinen Umgang pflegen. Ich verlange von niemandem, daß er meine Meinung teilt, aber ich erwarte von jedem so viel Toleranz und Respekt, wie ich auch ihm gegenüber aufbringe.
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