Sippenhaft, oder warum ich bei Hello Fresh nicht mehr kaufe
Seit Juli 2022 bestellte ich fast regelmäßig bei Hello Fresh. In dieser Woche bekam ich meine letzte Lieferung. In der letzten Woche entschloss ich mich, nichts mehr zu bestellen nachdem Hello Fresh die Werbepartnerschaft mit Iris Klein beendet hat.
Das mache ich nicht, weil ich Iris Klein mag, die mag ich eher nicht, wegen des Grundes von Hello Fresh für das Ende der Werbepartnerschaft.
Grund ist der neue Partner von Iris Klein, der angeblich rechte Tendenzen haben soll und mit der AfD sympathisiert. Unter dem Pseudonym „Toto Corlèone“ habe „Mr. T“ seine Nähe zur AfD kundgetan und soll Deutschland für die Unterstützung der Ukraine kritisiert haben. Das ist eindeutig Sippenhaft.
Mir ist das eigentlich völlig egal, was die beiden so treiben, kenne den Mr. T auch nicht. Aber eines ist sicher, ich distanziere mich von Firmen, die mit undemokratischen Ansichten agieren. Es gab für den Hello Fresh einige negative Kommentare im Netz: „Iris Klein und ihr rechtes Umfeld und damit macht ihr Werbung“, steht beispielsweise unter einem Instagram-Beitrag von „Hellofresh“. Daraufhin beendet der Hello Fresh die Kooperation und verkündet „Wir distanzieren uns klar von rassistischem und rechtem Gedankengut. Wir haben derzeit keine weiteren Kooperationen zum aktuellen Fall geplant und nehmen diesen zum Anlass, um unseren Prozess zur Auswahl von Influencerpartner:innen zu überprüfen.“ Gendern tun sie also auch noch.
Ich möchte ganz einfach nicht von Firmen, bei denen ich einkaufe politisch beeinflusst werden. Die politische Meinung des Einzelnen ist seine private Angelegenheit. Deutschland nennt sich eine Demokratie und hat im Art 5 des Grundgesetzes verankert. Dort heißt es
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“
Zudem haben wir im Grundgesetz den Gleichheitsgrundsatz in Art. 3
„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
In meinen Augen treffen beide Artikel in dem Fall zu. Man kann zu Ansichten anderer Menschen stehen, wie man will, trotzdem muss man sie akzeptieren. Es kann nicht sein, dass in der heutigen Zeit Firmen hin gehen und Werbepartner oder Mitarbeiter nach ihren politischen Überzeugungen aussortieren. Das hat ein Adolf Hitler bereits im 3. Reich getan und das sollte sich doch niemals wiederholen!
Ich werde grundsätzlich Firmen, die so agieren meiden, wenn mir solches bekannt wird. Als Mensch habe ich immer noch die Wahl und ich möchte die Grundlagen der Demokratie achten und unabhängig davon, welcher Meinung ich bin, nicht von Firmen, die mein Geld wollen und brauchen, politisch erzogen werden.
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