Gedanken zur Atomkraft
Atomkraft … nützliche Sache, könnte man denken. Sie schenkt uns Strom und Wärme.
Die Atomkraft gewinnt aus radiaktiven Rohstoffen wir Uran in Atomkraftwerken, elektrische und thermische Energie. Aufgrund des extremen Energiepotentials von radioaktiven Substanzen, ist die Energieausbeutung im einzelnen Kraftwerk extrem groß.
Klingt ja alles ganz gut. Doch seit wir die Atomkraft nutzen gibt es Befürworter und Gegner. Es gibt viele Argumente, die für eine Nutzung als auch gegen eine weitere Nutzung oder den Ausbau von Atomkraftwerken sprechen.
Die Erdbeben-Katastrophe von Japan vom 11.03.2011 hat uns gezeigt, dass die Risiken doch höher sind, als man angenommen hat. Grund dafür ist sicherlich, dass der Mensch zwar eine gewisse Risikoabwägung auf Grund seines Erfahrungsschatzes vornehmen kann, jedoch hält das wahre Leben sich nicht immer an die angenommenen Parameter.
Nun haben wir aber die Atomkraft und viele Länder nutzen sie. Angesichts der Katastrophe in Japan entfacht nun die Diskussion um einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland.
Die rasche Kehrtwende der Bundesregierung zeigt nach meiner Meinung indes nur, dass die Politiker, egal welcher Partei, ihr Mäntelchen grundsätzlich nach dem Wind hängen. Es stehen ja Wahlen ins Haus …
Meine ganz persönliche Meinung zum Thema Atomkraft:
Ausstieg aus der Atomenergie ja, aber mit Maß und Besonnenheit, denn eine Panik angesichts der aktuellen Ereignisse ist nicht angebracht. Im Moment sind die Atomkraftwerke in Deutschland relativ sicher und eine sinnlose Panikabschaltung ist nach meiner Meinung nicht notwendig. Jedoch sollte sich unsere derzeitige noch-Regierung an das Abkommen zum Atomausstieg der rot-grünen Vorgänger-Regierung halten. Es war meiner Ansicht nach ein Schritt in die richtige Richtung.
Atomstrom ist mitnichten sicher, da es unabwägbare Risiken gibt. Man denke nur an den Faktor Mensch, der niemals 100% berechenbar ist. Auch die Natur schlägt immer mal wieder Kapriolen, mit denen niemand rechnet.
Was mir am Atomstrom immer die meiste Angst macht und gemacht hat ist, dass es keine sichere Entsorgungsmöglichkeit für den entstehenden Müll gibt. Solange man dieses Problem nicht lösen kann, ist es egal, wie sicher wir die Kraftwerke machen.
Möglicherweise war die Energiegewinnung aus Atomkraft vor 30 Jahren eine prima Sache. Mit unserem heutigen Wissensstand und den heutigen technischen Möglichkeiten ist sie jedoch weder sinnvoll noch notwendig.
Als klimafreundliche Alternativen zur Kernkraft stehen beispielsweise Biogasanlagen, Solartechnik oder Windkraft zur Verfügung. Allerdings sind hier noch große Investitionen notwendig, um den beötigten Energiebedarf zu decken. Damit regenerative Energien eine wirkliche Alternative zu Atomstrom werden, muss die Wissenschaft zunächst Speichermöglichkeiten für die erzeugte Energie entwickeln. Darauf sollte sich die Wirtschaft und die Regierung in ihren Zielen konzentrieren und nicht auf die Verbesserungen der Sicherheit in Atomkraftwerken.
Wie immer und bei allem was man augenscheinlich sinnvoller gestalten könnte, steht dem jedoch die Profitgier derjenigen entgegen, die an der Atomkraft verdienen. Laut einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg aus dem Jahr 2009 würden die Stromversorger bei einer Laufzeitverlängerung von acht bis zehn Jahren mindestens 119 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen, falls die Strompreise auf aktuellem Niveau verharren. Bei steigenden Strompreisen beliefen sich die Mehreinnahmen auf 233 Milliarden Euro.
Mein persönlicher Beitrag:
Nein, ich beziehe keinen teureren Ökostrom, da ich mir den a) nicht leisten kann und ich mich b) nicht überzeugen lasse, dass nur Ökostrom bei mir ankommt, wenn ich ihn bezahle.
Die geplante Erdwärmeheizung, die wir beim Neubau unseres Hauses gerne installiert hätten, konnten wir Kostengründen damals auch nicht realisieren.
Im Jahr 2010 haben wir jedoch eine Photovoltaik-Anlage auf unserem Dach installiert. Es ist unser kleiner Beitrag zur regenerativen Energiegewinnung, die wir uns wirtschaftlich leisten konnten und hinter der wir auch mit unserer Überzeugung stehen.
Übrigens:
Wir wohnen ca. 2 km entfernt von einem AKW.
Nein, wir haben jetzt keine Panik, kaufen keinen Geigerzähler und keine Jodtabletten.
An alle Panikmacher und Extremisten – bitte tief durchatmen, Gehirn einschalten und sinnvoll agieren.
0 Comments