Die Blende
Mit der Blende ist die Öffnung im Objektiv gemeint und somit die Menge an Licht, die durch die Veränderung der Öffnung einfallen kann.
Über die Blende wird gesteuert, wie viel Licht auf den Bildsensor fällt. Der Bildsensor benötigt eine bestimmte Menge an Licht, um ein Bild erfassen zu können. Ist das fertige Foto zu hell, ist zu viel Licht auf den Sensor gefallen – das Bild ist überbelichtet. Ist das erstellte Foto zu dunkel, ist zu wenig Licht auf den Sensor gefallen. Die maximal geöffnete Blende heisst auch Offenblende.
Aber die Blende hat noch optische Eigenschaften. Die Öffnung der Blende bestimmt die Schärfentiefe eines Fotos.
Die Blende hat also die Eigenschaft:
- Je weiter geöffnet die Blende ist, desto weniger Schärfentiefe (kleinerer Blendenwert)
- Je weiter geschlossen, desto mehr Schärfentiefe (größerer Blendenwert)
Die Blendenöffnung und die Bildweite (also der Abstand zwischen Blende und Bildebene) bestimmen den Blendenwert. Blendenwert = Bildweite geteilt durch wirksame Blendenöffnung.
Das heißt,
- um so größer der Blendenwert, um so kleiner die Öffnung, um so weniger Lichteinfall
- je kleiner der Blendenwert ist, desto weniger Schärfentiefe (auf was es letztendlich bei der Bildgestaltung ankommt)
Fazit: viel Lichteinfall (kleine Blende) weniger Schärfentiefe, wenig Lichteifall (große Blende) mehr Schärfentiefe.
Damit es nicht so einfach wird: Kleine Blendenwerte haben wie auch große Blendenwerte Abbildungsfehler.
Bei kleinen Blendenwerten haben wir zunehmend Aberrationsunschärfen. Abbildungsfehler (Aberrationen) sind Abweichungen von der idealen optischen Abbildung. = Qualität des Objektives
Bei großen Blendenwerten nimmt die Beugungsunschärfe (Schärfenminderung) zu. Beugungsunschärfe ist, wenn der Lichtstrahl abgelenkt wird.
Die kritische Blende ist ein Kompromiss zwischen Aberrationsunschärfe und Beugungsunschärfe. Diese ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich (was auch die Preisunterschiede erklärt). Laien werden nur bei sehr genauem Hinsehen die Unterschiede am Computermonitor sehen (am Kameradisplay ist das wegen der kleinen Abmessung sowieso nicht zu beurteilen). Allerdings werden die Fehler sehr deutlich sichtbar, wenn man die Aufnahmen vergrößert. Spätestens in Plakatgröße sind die Fehler auch für das ungeübte Auge sichtbar.
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