Waldschlösschen

Bereits 1894 wurde es in einem Fremdenführer löblich erwähnt, was darauf schließen lässt, dass es da schon länger existierte. Besitzer war lange Zeit eine Familie Vogt.
Neben einem Brand, der wohl einen Teil zerstörte, wird allgemein davon berichtet, dass der Hang immer weiter abrutschte und dadurch das Gebäude aufgegeben wurde. Die letzte Erwähnung einer Nutzung stammt von 1964, da wurde das schon langsam zerfallende Gebäude nochmal als Kinderferienlager hergerichtet.
Bis in die 70er Jahre waren wohl noch Monteure vom Kaliwerk untergebracht, die sich immer wieder über den desolaten Zustand beschwert haben sollen.

6 Comments

  1. Glück auf nach Sondershausen,
    ich wurde 1958 in Sonderhausen eingeschult und verbrachte die Zeit von 1956 bis 1962 als Kind des Heimleiter Ehepaares, Hans und Charlotte Gautzsch, auf dem Waldschlösschen. In dieser Zeit war das Waldschlösschen ein, von Frau Vogt gepachtetes, beliebtes und gut besuchtes Ferienheim der deutschen Reichsbahn, mit angeschlossener öffentlicher Gaststätte. In den Schulferien fanden regelmäßig Ferienlager statt, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Meine Eltern waren mit der Leitung und Bewirtschaftung des Objektes beauftragt. Allein der Transport der benötigten Lebensmittel und Getränke war ein Herausforderung und konnte vor allem in der Winterzeit nur mit einem Pferdefuhrwerk bewältigt werden. Ebenfalls war die Versorgung mit Trinkwasser auf die erforderliche Höhe abenteuerlich. Frau Vogt wohnte damals im so genannten „Möbelwagen“ der sich unterhalb des Waldschlösschens befand. Im Jahr 2005 besuchte ich nochmal den geliebten Ort meiner Kindheit. Jedoch hatte sich der Wald die Stelle wo einst das Waldschlösschen stand zurück erobert.
    Schöne Grüße J.G.

  2. Also bis 1979 haben hier Monteure und Praktikanten gewohnt. Dann haben sie sich geweigert, hier auf Grund der unakzeptablen Wohnverhältnisse weiter zu wohnen. Dann unaufhaltsamer Verfall … ich denke, die schon ältere Frau Vogt ist schon viel früher hier oben ausgezogen. Wahrscheinlich nach Ende Nutzung Ausweich LWH.

  3. Nach meinem Kenntnisstand ergibt sich folgende Historie (ohne Gewähr…) Gaststätte bis ca 1960, dann mehrere Jahre Kinderferienlager, 1966-1970 Zwischennutzung als LWH (Ausweichquartier wegen Überfüllung LWH durch Azubis aus Zielitz) dann von 1970 bis 1977! tatsächlich Monteursunterkunft! 1977 haben sich die Monteure dann geweigert, da oben zu nächtigen und dann war Schluss. Es begann der Verfall, Diebstahl, Vandalismus. Frau Vogt war da sicher schon lange ausgezogen, wann die gestorben ist, bekomme ich auch noch raus.
    Technisch gesehen waren da oben die Anlagen Vorkriegsstand … keine Zentralheizung, keine Warmwasseranlage, von der Abwasserproblematik ganz zu schweigen, eben alles vorsintflutlich. Das entsprach bei weitem nicht mehr dem DDR Stand von 1977. Aber, es war sicher kein Geld und kein Wille mehr da, das zu modernisieren, was sicher einen enormen finanziellen Aufwand bedeutet hätte. Das die letzte Waldschloesschen AK ja Ende der 50er erschien, danach nichts mehr, dieser Fakt spricht allein für sich.
    Alles Gute wünscht Helmut Lang

  4. Hallo und Glueckauf nach Sondershausen,
    eine kleine Korrektur Ihrer Ausführungen!
    Seit Sept.1965 bis etwa 1970? wohnten da oben Lehrlinge vom Kali, keine Monteure! Das LWH in der Leninallee war durch die Zielitzer (Die kamen später im neuen Kaliwerk nördlich von Magdeburg zum Einsatz, was noch heute in Betrieb ist.) proppenvoll, deshalb gingen wir die damalige CH 13 Abi zusammen mit der 64er Schlosserabiklasse hoch in die Pension des Waldschloesschen. es war hier sehr rustikal, aber wir hatten hier fast alle Freiheiten, die es unten im LH so nicht gab. Trotzdem hat keiner über die Strenge geschlagen, Abi und FA das Ziel! Fast alle nahmen nach der Lehre ein Studium auf, u.a. ich auch in Koethen. Ich habe noch Fotos, bitte ihre mail.
    Glueck Auf
    Ihr Helmut Lang

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