Liebe - Verehrung - Rache
Typ 1 - der Expartner Größte Gruppe (50 Prozent), kann sich mit der Trennung nicht abfinden. Oft gibt es einen Motivations-Mix aus Wut und Wiederannäherung. Die Stalker glauben, dass das Opfer sie provoziert. Es gibt auch Rachegefühle infolge narzisstischer Kränkung.
Weil Frauen meist Mitleid mit dem Leidenden haben, wird die Situation immer schlimmer, denn der Stalker sieht überall einen Hoffnungsschimmer. Sprüche wie "Ich brauche Zeit" heizen den Stalker erst so richtig an.
Studien haben belegt, dass diese Männer nicht wirklich liebesfähig sind, in der Beziehung eher emotional kalt waren und stark kontrollieren wollten. Die meisten Opfer lassen es langsam ausklingen, geben ihm Zeit, die Sache zu verarbeiten und oft reden sie mit dem Stalker "noch ein letztes Mal".
Wenn das Opfer zum Beispiel sagt: "Ich möchte mit Dir zur Zeit keine Beziehung", hört der Stalker: "Morgen können wir eine Beziehung haben." Aus einem "es geht einfach nicht", wird ein "man kann es hinkriegen." Aber es gibt keine Chance zu Verhandlungen oder Eingeständnissen. Die einzige Chance ist ein klares "Nein!", keine Zeiträume lassen, keinen Raum geben für irgendwelche Manöver. Nach dem klaren "Nein" darf nie mehr etwas kommen.
Typ 2 - der Illusionist hat kaum oder wenig Kontakt zu seinem Opfer. Bei ihm liegt eine Fehlwahrnehmung von Beziehung vor. Diese Stalker ignorieren das Feedback des Opfers oder interpretieren dessen Reaktion um. Hier kommt es zur Idealisierung des Opfers. Diese Stalker sind "Verehrertypen". Motto: Das Schicksal hat uns zusammen geführt. Oft liegt ein isolierter Lebensstil beim Täter vor. Das Opfer kann als Partner/Freund/Elternfigur gewünscht werden. Dieser Typ ist unempfindlich gegenüber Abwehr, er akzeptiert meistens kein "Nein"
Er glaubt, sein Opfer liebt ihn, "Ich weiß, dass sie mich liebt", "Ich weiß, dass wir zusammengehören" sind seine Lieblingssätze. Von diesem Typ werden meistens Stars und Promis bedroht. Es kann sein, dass diese Täter an einer Krankheit wie Schizophrenie, Erotomanie oder manischer Depression leiden. Die meisten dieser Stalker sind unfähig, in der Realität eine echte Beziehung einzugehen, sie hatten meist auch noch nie eine Beziehung. Sie suchen sich dann "unerreichbare" Opfer aus, wie Stars, Lehrer, verheiratete Menschen, ihren Arzt, Therapeuten oder Pfarrer. Die Stalker gleichen die Realität in ihrer Phantasiewelt an. "Die imaginäre Liebe ist immer noch besser, als gar keine." Die meisten dieser Stalker kommen aus einem Lebenshintergrund emotionaler Einsamkeit oder Missbrauch, haben kein Gefühl für ihre Identität und beziehen eben ihren Selbstwert aus der übersteigerten Verehrung einer höher gestellten Persönlichkeit.
Typ 3 - der Rächer hat sich über etwas geärgert, was sein Opfer getan hat, eingebildet oder real. In seiner Vorstellung steht das Opfer für Unrecht, das dem Täter vermeintlich angetan wurde. Diese Täter wollen Ohnmacht in Macht wandeln. Das Opfer soll Angst und Verzweiflung spüren. Die Täter fühlen sich berechtigt, zu stalken. Sie sehen sich selbst als "Opfer", das Vergeltung übt. Meist wird psychische Gewalt ausgeübt. Opfer dieser Stalker können Politiker sein, auch Vorgesetzte oder Arbeitskollegen. Manche dieser Stalker sind Psychopathen, in jedem Fall Leute ohne Bewusstsein oder Gewissensbissen.
Typ 4 - der Attackierende ist fast immer männlich. Stalking ist bei ihm die Vorstufe zur Gewalttat. Häufig kommt es zu sexuellen Gewalttaten. Diese Täter sind oft Einzelgänger.
Typ 5 - der Krank- oder Wahnhafte es handelt sich meist um eine psychopathische Persönlichkeit, häufig liegt eine paranoide Störung vor. Die Motivation liegt in der Kontrolle/Dominanz. Das Opfer wird als als "Jagdobjekt" angesehen.