Kann man Stalker schon frühzeitig erkennen?
Das eigene Gefühl ist oft das beste Frühwarnsystem: Fühlt man sich in einer Beziehung unwohl, bedrängt oder gar belästigt, sollte man den Grund dafür keinesfalls bei sich selbst suchen. Ruft der andere entgegen des ausdrücklichen Wunsches ständig an, bringt Geschenke oder schickt e-Mails, dann überschreitet das eine persönliche Grenze. Als Liebe jedenfalls sollte man solch ein Verhalten keineswegs interpretieren.
Vorübergehender Zorn oder Liebeskummer ist noch kein Stalking. Experten sprechen erst von Stalking, wenn die Verfolgung anhält und sich eher steigert als abnimmt. Zum Beispiel durch:
Verfolgung, Telefonterror zu den unterschiedlichsten Zeiten, Massen von Briefen oder Geschenksendungen, Warenbestellungen auf den Namen des Opfers, heimliches Filmen des Opfers und seiner Familie oder seiner Freunde, Rufmord, das Verfolgen des Opfers mit dem PKW, unangemeldete Besuche - auch am Arbeitsplatz, Kontaktaufnahme zum sozialen Umfeld des Opfers, z.B. Ausspähen von Freunden und Nachbarn, um über diese bestimmte Intrigen zu spinnen, Eindringen in die Wohnung oder das Grundstück des Opfers, illegale Lauschangriffe. Im Extremfall kann es sogar zu körperlichen Angriffen kommen.
Die Möglichkeiten für Stalking sind vielfältig, der Phantasie der Täter sind kaum Grenzen gesetzt.
Mittlerweile gehen immer mehr Staaten dazu über, Stalking gesetzlich als Straftat zu verankern. (zuletzt Deutschland zum 01.01.2002 im sog. Gewaltschutzgesetz - das Stalking wird hierzulande auf Initiative von Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin nun endlich bestraft).