Café Pille

Das Kaffeehaus trug einst mit fürstlicher Gunst und Genehmigung den Namen Schwarzburg. Fürst Günther Karl Friedrich ließ sich dies was kosten, holte er doch den Zuckerbäcker Friedrich Krause von Arnstadt nach Sondershausen und erhob ihn in den Stand des Hofkonditors.

Das Café Schwarzburg, für das der Konditor Friedrich Krause 1836 die Erlaubnis erhielt, war eines der ersten Kaffeehäuser, die damals, als sich der Kaffeegenuss auch in Thüringen durchsetzte, hierzulande öffneten.

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Konditorei – Repro: Dieter LückeDas unter Denkmalschutz stehende Café genießt in Sondershausen Kultstatus.  Seit dem Jahr 1929 heißt es Café Pille – benannt nach dem damaligen Besitzer Alfred Pille, der das Kaffeehaus im Stile des Art déco umgestaltete. Das gegenwärtige Erscheinungsbild soll dem der 1930er-Jahre entsprechen. Das Traditionscafé hatte im Jahr 2006 schließen müssen. Gemeinsam mit der Denkmalschutzbehörde, der Stadt, engagierten Architekten und Handwerkern begann eine örtliche Wohnungsgenossenschaft Mitte 2013 mit notwendigen Abbrucharbeiten und der Rekonstruktion. Am Ende blieb vom historischen Gebäude wegen der völlig desolaten Bausubstanz nur eine Mauer übrig. Jetzt erstrahlt das Kaffeehaus im neuen Glanz – zur Fußgängerzone hin im weithin gewohnten „Gewand“, das Café selbst nach dem Originalgrundriss mit dem geretteten restaurierten Mobiliar. Komplettiert wurde die Immobilie durch mehrere Wohneinheiten, davon einige barrierefrei im neu errichteten Anbau zum Hofbereich hin.

Kuchen, Kaffee, Schokolade – und sogar die „Bockwurst à la Pille“, die dort auch immer wieder verlangt wurde und die künftig vom Fleischermeister gegenüber eigens für die Kaffeehaus-Betreiber gefertigt wird, damit wollen Tobias Schneegans, Marco Zillmann, Konditor Patrick Krieg und der erfahrene Chocolatier Patrick Naumann die Herzen der Gäste erobern. Da hilft sogar Steffen Pille noch mit Rat und Tat mit – aus jener Familie, die über Jahrzehnte dafür sorgte, dass es den Gästen „bei Pille“ schmeckte und gefiel…