Achteckhaus

In den Jahren 1708 bis 1710 wurde unter dem Fürsten Christian Wilhelm von Schwarzburg-Sondershausen am Westende des Lustgartens ein Haus mit oktogonalem Grundriss zum Zwecke des Hofvergnügens gebaut. Es trug den Namen „Karussell“, weil sein Fußboden aus einer scheibenförmigen Holzfläche bestand, die mit einer zentralen, senkrechten Achse versehen war, welche im Keller von einem Pferdegöpel in Bewegung gesetzt werden konnte. Auf der Scheibe waren Holzpferde montiert.
Die Wände des Gebäudes stützen acht Säulen, zwischen denen zwei umlaufende Emporen angebracht sind. Auf den Emporen wurden während der Vergnügungen Speisen und Getränke gereicht. Die Decke zierte das Gemälde der „Triumph der Venus“, von Lazaro Maria Sanguinetti, das während der letzten Restaurierung wiederhergestellt wurde.
Mit dem Verfall des Karussells verlor das Haus auch seinen Namen und wird bis heute als „Achteckhaus“ bezeichnet. Von 1850 bis 1950 diente es als Scheune des gegenüberliegenden Wirtschaftshofes. Ende der 1950er Jahre wurde das Achteckhaus für Veranstaltungen genutzt. Seit 1961 veranstaltet das Loh-Orchester dort seine Sommerkonzerte. Im Zuge der Vorbereitungen für die 2. Thüringer Landesausstellung „neu entdeckt“, die 2004 in Sondershausen stattfand, wurde das Gebäude grundlegend restauriert. Aktuell dient es der Musikakademie und dem Loh-Orchester als Konzertsaal. Das Untergeschoss wurde zum Jazzkeller umgebaut, in dem regelmäßig der Jazz-Club Sondershausen e. V. Veranstaltungen organisiert.

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